Nachlese Buchgeflüster Februar 2025
Nachlese zum Buchgeflüster, 20.02.2025
Mascha Kaléko: Sozusagen grundlos vergnügt
( … )
Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht.
Und dass die Sonne täglich neu aufgeht.
Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter.
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter.
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehen.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, dass ich bin.
( … )
Obwohl eine der wichtigsten deutsch-sprachigen Lyrikerinnen, ist Mascha Kaléko dem
breiten Publikum eher unbekannt.
Ganz anders Blanche Kommerell, sie hat sich intensiv mit dem ereignisreichen Leben der
Künstlerin auseinandergesetzt und viele Berührungspunkte gefunden, die eine tiefe Nähe zu ihr
erkennen lassen.
Vor den Augen des Publikums entsteht ein eindrucksvolles Portrait von Mascha Kaléko, indem ihre
heiter-melancholischen Gedichte ebenso Beachtung finden wie auch ihr bewegtes und
entbehrungsreiches Leben als Emigrantin in den USA.
Auch viele Schicksalsschläge können sie nicht bezwingen, und so überwiegen bei der Kaléko eher
die lebensbejahenden, oftmals nachdenklichen Verse.
Blanche Kommerell gelingt es auf besondere Weise eine Leichtigkeit trotz all der Schwere
in Kalékos Leben zu vermitteln.
Man sollte meinen, sie hat eine Seelenverwandte gefunden.
Das zahlreiche Publikum dankt es der Schauspielerin mit herzlichem und langanhaltendem
Applaus.
Carola Dlouhy